God dag, Goldberg! Am 31. März 2025 begann unsere große Reise. Um 10:00 Uhr trafen wir uns, 14 Auszubildende sowie Frau Meurer und Herr Pawlowski, am Gelsenkirchener Hauptbahnhof – der Reisetrupp war komplett. Trotz anfänglicher Fremdheit fühlten wir uns schnell verbunden. Der Zug brachte uns nach Düsseldorf, wo wir bald erkannten: Eines dieser Flugzeuge würde uns ins Abenteuer bringen. Unser Ziel: Norwegen. In 100 Minuten landeten wir und setzten den ersten Fuß auf Osloer Boden. Mit (fast) allen Koffern machten wir uns auf zur Unterkunft. Ein bisschen Schwund ist immer!
Das Hotel „CityBox Oslo“ war schnell gefunden. Nach dem Frischmachen begann die Erkundung. Unser erster Stopp: Die eindrucksvolle Bibliothek „Deichman Bjørvika“. Norwegens Bildungswert war hier spürbar. Danach bewunderten wir das Opernhaus und das Munch-Museum – letzteres mit dem berühmten „Schrei“. Von dort erhaschten wir auch einen Blick auf den weltbekannten Holmenkollen.
Weiter ging es zum Königspalast – die gehisste Flagge zeigte: König Harald V. war daheim. Allerdings wollten wir ihn nicht weiter stören. Wir machten Fotos mit der Garde und liefen weiter zum Parlament. Herr Pawlowski führte uns dann zu einem Street Food Markt – gute Auswahl, gesalzene Preise. Erste Bekanntschaften mit Norwegern wurden geschlossen. Abends kannten auch die Osloer den FC Schalke 04.
Am nächsten Morgen brachen wir auf nach Halden. Dort empfing uns die Erasmus-Delegation. Die norwegischen Schülerinnen und Schüler führten uns zu unserer Partnerschule und zeigten uns anschließend ihre Stadt.
In der Schule begrüßten uns weitere Norweger, wir lernten uns gegenseitig kennen und besuchten anschließend das Einkaufszentrum „Tista“. Nach der Bekanntgabe der Praktikumsplätze ging es den Berg hinauf zum „Fredriksten Hotell“, einst eine Kaserne.
Am nächsten Tag startete unser Praktikum. Früh morgens suchten wir unsere Betriebe auf – pünktlich und fleißig. Ich absolvierte mein Praktikum beim norwegischen Lebensmitteldiscounter „Kiwi“. Die Tätigkeiten ähnelten denen, die ich bei meinem Ausbildungsbetrieb „LIDL“ ausübe. Nach der Arbeit erkundeten manche die Stadt, andere genossen die Gemeinschaft. Halden bot mehr als man erwartete – Cafés, Geschäfte und ein herrlicher Hafen. Wahrlich beeindruckend war vor allem die Festung Fredriksten. Einst Bollwerk gegen die Schweden, wurde hier 1718 König Karl XII. tödlich verwundet. Die Schweden zogen sich 1719 daraufhin geschwächt zurück. Die Festung erzählt Geschichte – spürbar bis heute.
Tags darauf besuchten wir den Deutschkurs der norwegischen Schule. Fragen wurden gestellt, Deutsch gesprochen – ein interessantes Erlebnis. Abends ging es in die Karaokebar, wo wir u.a. mit Wolle Petry, ABBA und Udo Jürgens die Bühne füllten und den Norwegern deutsche Liedkultur näherbrachten.
Am Samstag fuhren wir nach Schweden – genauer gesagt nach Strömstad. Von dort aus ging es mit der Fähre auf die Insel Kostar. Frische Winde, Muschelsuche, Möwengesang und ein kleiner Inselladen prägten den Tag. Wir ließen den Tag an einem kleinen Steg ausklingen und erholten uns von einer ereignisreichen ersten Woche. Anschließend traten Herr Pawlowski und Frau Meurer ihre Heimreise an. Herr Münninghof und Frau Gesing übernahmen.
Die zweite Woche startete mit einem Schulbesuch. Neben dem Wirtschaftsunterricht war der Sportunterricht und das gemeinsame Padel-Tennis Spiel ein Highlight.
Das Praktikum näherte sich dem Ende. Besonders gut gefallen hat mir die von Harmonie geprägte Beziehung zwischen dem Einzelhändler und der Kundschaft. So begrüßte der Filialleiter manche Kunden wie Brüder und Schwestern. Dem Filialleiter fiel es zudem schwer, uns am letzten Arbeitstag gehen zu lassen. Er bescheinigte uns großen Fleiß und Motivation. Nachmittags trafen wir uns noch gemeinsam mit den norwegischen Schülerinnen und Schülern zum gemeinsamen Pizzabacken.
Am letzten Tag präsentierten wir unsere Erlebnisse aus den Praktikumsbetrieben und begleiteten die Norweger nochmals in den Unterricht. Zum Abschluss ging es in die schöne Natur Norwegens. An einem abgelegenen See mit Trollfiguren und mystischem Flair grillten wir Hot Dogs und ließen die Reise ausklingen. Nach dem letzten gemeinsamen Mahl kam der Abschied. Unsere Gastgeber hatten uns stets mit Herzlichkeit und Offenheit begegnet. Die Erinnerungen an dieses Abenteuer sind ein kostbarer Schatz. Wir verabschiedeten uns von Halden – mit einem letzten Knall von Fredrikstens Kanonen.
Glück auf, Gelsenkirchen!
Ein Reisebericht von Maximilian Busse